Herzlich willkommen zu der Aktion„Gegen das Vergessen! – Lesen aus verbrannten Büchern“
Das Aktionsbündnis Demokratie Altenberge erinnert mit dieser Lesung jährlich an
die Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten am 10. Mai 1933 in deutschen Städten,
um jetzt und in Zukunft Angriffe auf unsere Demokratie zu verhindern.
„Das Vergessen der Verfolgung ist Teil der Verfolgung selber“
Alle Audispuren vom Mai 2023
Begrüßung und Einführung durch Wallie Hallbrügge-Schneider, Mitglied des Aktionsbündnisses
- wurde am 10. Mai 2023 live gesprochen -
Uli Schmid liest aus Bertolt Brecht "Die unwürdige Greisin", ersch. 1949
- wurde am 10. Mai 2023 live vorgetragen -
Elisabeth Klinicke liest aus Mascha Kaléko "In meinen Träumen läutet es Sturm", 1978, posthum
- wurde am 10. Mai 2023 live vorgetragen -
Nils Gilles liest aus Heinrich Mann "Prof. Unrat", 1905
- wurde am 10. Mai 2023 live vorgetragen -
Franziska Mahlmann liest aus Klaus Mann "Mephisto. Roman einer Karriere", 1936
- wurde am 10. Mai 2023 live vorgetragen - Audioaufzeichnung in Kürze
Michael Krepcke liest aus Franz Jung "Die Eroberung der Maschinen", 1923
- wurde am 10. Mai 2023 live vorgetragen
Günther Müller liest aus Nelly Sachs "Ausgewählte Gedichte", 1936 bis 1950)
- wurde am 10. Mai 2023 live vorgetragen -
Marleen Jarvers liest aus Heinrich Heine "Deutschland - Ein Wintermärchen", Gedicht, 1844
- wurde am 10. Mai 2023 live vorgetragen - Audioaufzeichnung in Kürze
Alle Audispuren vom Mai 2022
Begrüßung und Einführung durch Uli Schmid, Mitglied des Aktionsbündnisses
- wurde am 10. Mai 2022 live gesprochen - Audioaufzeichnung
Anna Stuhlmeyer liest aus Gina Kaus "Von Wien nach Hollywood", ersch. 1990 (basierend auf ihrer Autobiographie von 1979)
- wurde am 10. Mai 2022 live vorgetragen - Audioaufzeichnung
Heinrich Bahlburg liest aus Christa Anita Brück "Schicksale hinter Schreibmaschinen", erstmals ersch. 1930
- wurde am 10. Mai 2022 live vorgetragen - Audioaufzeichnung
Wallie Hallbrügge-Schneider liest aus Eva Leidmann "Wie man sich bettet", erstmals ersch. 1933
- wurde am 10. Mai 2022 live vorgetragen - Audioaufzeichnung
Monika Krabbe liest aus Alice Rühle-Gerstel "Das Frauenproblem der Gegenwart - eine psychologische Bilanz", erstmals ersch. 1932
- wurde am 10. Mai 2022 live vorgetragen - Audioaufzeichnung
Nina Wolters und Bernadette Völker lesen aus Erich Kästner "Über das Verbrennen von Büchern", 1958
- wurde am 10. Mai 2022 live vorgetragen - Audioaufzeichnung
Bärbel Leimbach-Lippert liest Erich Kästner "Fantasie von Übermorgen", Gedicht, 1929
- wurde am 10. Mai 2022 live vorgetragen - Audioaufzeichnung
Alle Audiospuren vom Mai 2021
Begrüßung und Einführung durch Rainer Mockewitz, Mitglied des Aktionsbündnisses
- wurde am 10. Mai live gesprochen - Videoaufzeichnung
Lutz Wetzlar liest aus Irmgard Keun "Das kunstseidene Mädchen", ersch. 1931
- Audiospur
Edith Lindemann liest aus Kurt Tucholsky "Schloss Gripsholm", ersch. 1931
- Audiospur
Maria Stermann liest aus Erich Maria Remarque "Im Westen nichts Neues", ersch. 1929
- wurde am 10. Mai live gelesen - Videoaufzeichnung
Markus Geuker liest aus Lion Feuchtwanger "Jud Süß", ersch. 1925
- Audiospur
Wallie Hellbrügge-Schneider liest aus: Rosa Luxemburg "Briefe aus dem Gefängnis"
- wurde am 10. Mai live gelesen - Videoaufzeichnung
Karl Reinke liest Erich Kästner "Verdun, viele Jahre später" aus dem Gedichtband "Gesang zwischen den Stühlen", ersch. 1932
- Audiospur
Kathrin Große-Liesner liest aus Bertha von Suttner "Die Waffen nieder!", ersch. 1889
- Audiospur
Heinrich Bahlburg liest Kurt Tucholsky: „Frauen sind eitel, Männer nie“, ersch. in der Vossischen Zeitung 1928
- wurde am 10. Mai live gelesen - Videoaufzeichnung
Miriam Laubrock liest aus Erich Kästner "Pünktchen und Anton", ersch. 1932
- Audiospur
Petra Eilers liest aus Irmgard Keun "Gilgi - eine von uns", ersch. 1930
- Audiospur
Ralf te Heesen liest aus: Joachim Ringelnatz "Die Schnupftabaksdose. Stumpfsinn in Versen und Bildern, ersch. 1912
- wurde am 10. Mai live gelesen - Videoaufzeichnung
Cordelia Balzer-Ickert liest aus Hemingway "In einem anderen Land", ersch. 1929
- wurde am 10. Mai live gelesen - Videoaufzeichnung
Barbara Nowak liest Bertolt Brecht "Ballade vom Baum und den Ästen", Liedtext (Musik: Hanns Eisler), veröffentl. 1933
- Audiospur
Gerhard Neumann liest Erich Kästners Gedicht "Die andere Möglichkeit" aus dem Gedichtband "Ein Mann gibt Auskunft", ersch. 1930
- wurde am 10. Mai live gelesen - Videoaufzeichnung
Ulrich Schmid liest aus Oskar Maria Graf „Unruhe um einen Friedfertigen“, ersch. 1947
- wurde am 10. Mai live gelesen - Videoaufzeichnung
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Der 10. Mai 1933
Am 10. Mai 1933 wurden in mehr als 20 Städten im Deutschen Reich Bücher von 131 Autor:Innen verbrannt, die auf der Schwarzen Liste des „undeutschen Geistes“ standen. In späteren Aktionen wurden viele Bücher von weiteren Autor:Innen aus Bibliotheken, Privatbesitz und Buchläden beseitig. Allein das Verzeichnis jüdischer Autor:Innen, Wissenschaftler:Innen und Künstler:Innen umfasste rund 90 000 Namen.
Die Bücherverbrennung war der Auftakt von Zensur, Verfolgung und Terrormaßnahmen, die in Krieg und Völkermord endeten.
Am 10. Mai 1933 wurden vor allem in Universitätsstädten, mit der Zentralveranstaltung in Berlin unter Anwesenheit von Reichspropagandaminister Goebbels, riesige Scheiterhaufen mit eingesammelten Büchern entzündet, von den Nazis „Läuterungsfeuer“ genannt, ein gespenstischen Ritual mit der Formel „Ich übergebe dem Feuer..“ und dem Namen der jeweiligen Autoren und Autorinnen.
In dieser Inszenierung ging es um die Durchsetzung der Macht der Nazi Diktatur mit ihrem völkischen und antisemitischem Denken und Fühlen und die schrittweise Gewöhnung an Rechtlosigkeit und Willkür. Es gab keinen erkennbaren Protest in der Bevölkerung und an den Hochschulen, der deutsche Buchhandel begrüßte sogar diese Aktion.
Heute gibt viele Alarmzeichen für eine Gefährdung unserer demokratischen Grundordnung. Morde, Hass, Angriffe auf Geflüchtete und Bedrohungen von Kommunalpolitiker:Innen primär aus der wieder erstarkenden rechten Szene erschrecken uns.
Folgende Worte von Erich Kästner haben daher auch heute eine Bedeutung für uns:
„Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Danach war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis der Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball aufhalten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Drohende Diktaturen lassen sich nur bekämpfen, ehe sie die Macht übernommen haben“ (1958 in Hamburg anlässlich des 25. Jahrestages der Bücherverbrennung).
Die Aktion wurde durchgeführt vom Aktionsbündnis Demokratie Altenberge in Kooperation mit dem Familienbündnis Altenberge und der Gemeinde Altenberge.